Startschuss für die zweite Runde des transdisziplinären Kooperationsprojektes der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Wirtschaftsförderung Wetterau GmbH

Bereits in vier Jahren findet die interkommunale Landesgartenschau in insgesamt elf Kommunen in Oberhessen statt. Während einige Orte täglich viele Besucher anziehen werden, möchten auch die kleineren Dörfer in der Region entdeckt werden. Diese Dörfer gilt es in die Planung und Entwicklung der Landesgartenschau 2027 einzubeziehen. Allerdings fehlt es manchmal in genau diesen Dörfern an Ideen, um die besonderen und einzigartigen Merkmale der ländlichen Strukturen herauszuarbeiten. Denn oft wird das Alltägliche nicht als eindrucksvoll oder außergewöhnlich wahrgenommen.

An dieser Stelle kann häufig ein Blick von außen helfen. Aus diesem Grund hat die Wirtschaftsförderung Wetterau GmbH in Zusammenarbeit mit der Justus-Liebig-Universität Gießen, Fachbereich Raumplanung und Stadtgeographie unter Leitung von Prof. Dr. Christian Diller, das transdisziplinäre Kooperationsprojekt „Geomarketing“ bereits im vergangenen Jahr 2022 ins Leben gerufen. Dieses Studienprojekt richtet sich speziell an Dörfer und kleine Ortschaften aus der Gebietskulisse der interkommunalen Landesgartenschau Oberhessen 2027. In dem bereits vergangenen Wintersemester 2022/2023 wurden vier Cluster mit insgesamt acht Dörfern von den Studierenden aus Gießen bearbeitet.

Unter dem Motto „Den Blick für die Potenziale der Dörfer weiten“ beschäftigen sich die Studierenden aus dem Masterstudiengang „Wirtschaftsgeographie, Mobilität und Raumentwicklungspolitik“ im Wintersemester 2023/2024 mit der Struktur bzw. den Charakteristika ausgewählter Ortschaften, den Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken sowie Möglichkeiten der Dörfer in der Region. Ziel des transdisziplinären Projektes ist es, die Dörfer für die Landesgartenschau 2027 fit zu machen. Dabei sollen auch vertiefende Kenntnisse zu Stadt- und Regionalmarketing vermittelt sowie raumbasierte Analysen mit Geographischen Informationssystemen durchgeführt werden.

Basierend auf den eingegangenen Bewerbungen der Städte und Gemeinden mit ihren Stadt-/Ortsteilen wurden für das aktuelle Wintersemester 2023/2024 die folgenden fünf Cluster gebildet, die in einem räumlichen und/oder thematischen Zusammenhang stehen:

  1. Cluster 1: Büdingen – Calbach, Vonhausen, Lorbach, Diebach am Haag
  2. Cluster 2: Büdingen – Büches, Rohrbach, Wolf
  3. Cluster 3: Gedern und Kefenrod – Wenings, Kefenrod
  4. Cluster 4: Nidda und Ortenberg – Wallernhausen, Eckartsborn
  5. Cluster 5: Ortenberg – Bergheim, Bleichenbach

Diese fünf Cluster und 13 Stadt-/Ortsteile werden nun über das Semester hinweg von den 18 Studierenden in Kleingruppen von je drei bis vier Personen bearbeitet.

Am vergangenen Mittwoch, den 01.11.2023, wurde eine erste beispielhafte Ortsbegehung mit den Studierenden in der Landesgartenschauregion durchgeführt. Ziel dieser Begehung war es, dass die Studierenden ein Gefühl für die Dörfer und die Region Oberhessen erhalten. Beispielhaft für diese Region wurden folgende vier Stadt-/Ortsteile aus zwei der fünf Cluster ausgewählt: Kefenrod, Wenings, Bergheim und Bleichenbach. Diese Ortsbegehung stellt gleichzeitig den Startschuss für die praktische Phase des Kooperationsprojektes dar. Weitere Termine vor Ort – für eigenständige Ortsbegehungen oder erste Gespräche – werden ab jetzt individuell zwischen den Studierenden und den regionalen Akteuren durchgeführt. Dabei sollen Ziele, Strukturen und Potenziale im Ort u. a. mithilfe von Interviews und Workshops erarbeitet werden. Am Ende entwickeln die Studierenden individuell für jedes Dorf nachhaltige Handlungsempfehlungen, die sowohl für die Landesgartenschau 2027 als auch darüber hinaus von Interesse sein können. Eine Ergebnispräsentation für die teilnehmenden Städte und Gemeinden ist in Form einer gemeinsamen Abschlussveranstaltung Mitte Februar 2024 angedacht.